Ein Kleid für meinen Sohn! Warum nicht?

Hejsan,

Ich war enttäuscht als einige Personen (Nationalität ist hier unwichtig) auf mich zukamen und fragten warum ich meinem Sohn ein Kleid anziehe. Es löste ein innerlichen Wiederstand bei mir aus. Ich wollte protestieren und es gelang mir nicht. Ich erreichte die Personen nicht. Ich ging ich immer wieder in die Rechtfertigung und versuchte den Personen zu erklären, dass meine Kinder viel zu klein sind, zu verstehen was wir als „gesellschaftliche Normen“ und „Normalität“ sehen.

Meine Zwillinge wachsen zweisprachig auf, wir Eltern sprechen nur deutsch mit ihnen, das Schwedisch bekommen sie als Zweitsprache geschenkt. Hinzu kommt, dass Zwillinge im allgemeinen ihre eigene Sprache entwickeln und dadurch kommunizieren sie viel besser miteinander als wir uns vorstellen können. Jetzt mit 3 Jahren fangen unsere Zwillinge an sich mehr und mehr auf deutsch und schwedisch mitzuteilen. Sie bilden kurze Sätze in dem die Grammatik noch total verdreht ist. Wieso sollten wir eine gesellschaftliche Norm diesen kleinen Menschen erläutern, wo sie doch mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind. Es scheint mir skurril und zweit?rangig meinen Kindern zu erklären wer von ihnen Glitzer, Kleid, Haarspangen oder Supermankostüm in der Gesellschaft tragen „darf“. Gibt es so viel wichtigeres im Leben als unsere veralteten gesellschaftlichen Normen.

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Wenn mein Sohn sich ein Kleid wünscht dann bekommt er eins.Für mich gibt es keinen Grund darüber nachzudenken. Es kommt auch nicht die Frage der Andersartigkeit auf. Wenn meine Tochter sich eine Hose wünscht dann bekommt sie auch Eine.

Aber für einige gibt es da scheinbar riesige Unterschiede. Was machen bei Zwillingen mit unterschiedlichen Geschlecht und wie erklären andere Familien ihrem 3jährigen Kindern das Kleider nur für Mädchen sind.

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Unsere Zwillinge beginnen jetzt zu erkennen und zu verstehen das sie unterschiedlichen Geschlechts sind. Sollen sie sich doch erst einmal entdecken und ihre persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten in dieser Gesellschaft ausprobieren und kennenlernen. Aber auch da gibt es unterschiedliche Meinungen.

Aber bleiben wir beim Thema! Ein Kleid für einen Jungen?

Erstens finde ich es eigenartig das Mädchen und Jungen schon in gewissen Geschlechterrollen, wer, was, wo, wie anziehen darf und nicht, zugeteilt werden. Diese veraltete Denkweise zeigt mir das wir uns gern in diesen Konstrukten verlieren und diese als Normen definieren. Aber warum? Das Schöne an Kindern ist das sie genau diese Normen und die entwickelten Konstrukte noch nicht kennen, dennoch werden sie unweigerlich jeden Tag damit konfrontiert. Es werden schon bei der Geburt die Unterschiede durch Hellblau und Rosa dargestellt und somit ist ihr Geschlecht von vornherein in männlich und weiblich eingeteilt. Dabei sind alle Farben für alle Kinder da.

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Auf Spielzeugplakaten/-reklame werden Jungen mit Autos und Mädchen im Prinzessin-Kostüm und Puppen abgebildet. Hat doch jedes Kind das Recht mit all den unterschiedlichen Spielsachen die diese Welt zu bieten hat, auch diese zu entdecken. Die Werbeindustrie arbeitet sich in unser Unterbewusstsein. Es ist nicht Schön, aber verhindern lässt es sich nur schwer. Was gibt es dann noch von meiner Seite als Elternteil zu erklären. Die Werbeindustrie und alle die dahinter stehen, übernehmen doch „unbewusst“ diese Aufgabe.

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Dabei ist mein Kind frei von jeden Normen geboren und hat Spaß daran sich mit Leichtigkeit und Unvoreingenommenheit auszuprobieren und darunter zählt eben auch einmal ein Kleid tragen. Mein Sohn liebt es zu tanzen, im Prinzessin-Kostüm wie im Kleid, und er versteht das ein Kleid besser beim Tanzen schwing als eine Hose. Schließlich sieht mein Sohn bei seinem Zwilling die Freude und die Leichtigkeit die plötzlich beim Tanzen mit Kleid aufkommt.

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Und wieso sollte ich meinem Sohn erklären, das er genau diese Gefühl jetzt nicht haben darf und meiner Tochter hingegen erlaube ich es. Ich möchte ihn in all seinen Interessen unterstützen, wenn er mit dem Lkw spielen will oder mit Lego, dann unterstütze ich ihn darin und wenn er einen Kuchen backen will dann machen wir das alle gemeinsam und ich sag ihm sicherlich nicht das Backen und Kochen „die Rolle der Frau“ sein sollte. Und so ist es mit dem Kleid, wenn er sich ein Kleid wünscht dann geb ich ihm ein Kleid.

Es zählt doch die Bequemlichkeit, die Farben, die Muster und die Luftigkeit um die Beine. Und es ist so wunderbar wenn sie beide zusammen tanzen und ihre Kleider betrachten die sich so schwungvoll und rhythmisch zur Musik bewegen. Es ist einfach so schön dieses Lachen, also warum diese Freude nehmen.

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Ich bin genervt von der Vorstellungen der Gesellschaft, dafür liebe ich meine Zwillinge und ihr Lachen und ihre Freude viel zu sehr, als mich von der Gesellschaft in diese Rolle pressen zu lassen. Also bin ich zu meinem Sohn gegangen und hab ihn gefragt aus welchen Stoff er ein Kleid haben möchte. Er durfte seinen Wunsch äußern. Jetzt trägt es mit einem Lächeln und selbstbewusst, weil ich ihn als Mama dabei unterstütze und nichts hinterfrage.

Für mich steht fest, meine Kinder sind dabei diese große weite Welt zu ordnen. Sie müssen ihr eigene Intentität entwickeln um die Welt vielfältiger und bunter zu gestalten. Um sich selbst zu entwickeln brauchen sie Möglichkeiten in denen sie sich ohne Druck erproben. Um sich auszuprobieren, helfen sicherlich Kriterien. Meine Zwillinge aber brauchen keine alternativlosen Vorstellungen der Gesellschaft um sich später einmal zu typisieren. Wer sagt mir, dass meine Kinder nicht schon andersartig sind. Dann wäre es genau hier als Ausdruck sozialer Gerechtigkeit einzusehen, dass eine Maskierung nicht hilft bei einer Andersartigkeit.

Habt ihr gleiche Erfahrungen gemacht? Erzählt mir gern eure Geschichten.

Har det så bra!

Vivo

Schnittmuster: veränderter Trotzkopf und Kapuzenkleidchen von Schnabelina.blogspot

Stoff: Heidi von Stoff und Liebe, Kombistoffe von Stoff und Liebe

Verlinkt bei: Creadienstag, Meertje, Made4Boys, Für Söhne und Kerle, Kiddikram, Mittwochs mag Ich, Afterworksewing,

17 thoughts on “Ein Kleid für meinen Sohn! Warum nicht?

  1. Ich habe keine Zwillinge. Aber mein Sohn hat sich ganz viel bei seiner großen Schwester abgeguckt und fand natürlich alles toll, was sie toll fand, rosa, Glitzer, Hello Kitty, …
    Ein Kleid hat er sich nicht gewünscht, aber im Rock ist er durchaus öfter gegangen.
    Als er dann mit 3 1/2 in den Kindergarten kam, war das ganz schnell vorbei. Schade eigentlich.

    1. Vivo la vita

      Im Kindergarten hat er sich sicherlich viel bei den anderen Kindern abgeschaut. Mein Sohn hatte auch schon einige Male ein Kleid im Kindergarten an, immer wenn er wollte, und in einem Gespräch mit den Erziehern habe ich mir gewünscht, das sie ihn bitte unterstützen. Sie fanden es gut und wollten ihm seinen Freiraum lassen. Das hat mir viel Zuspruch gegeben in meiner Einstellung. Herzlich Vivo

  2. Viviane

    Ganz genau wie du es beschreibst, war es bei meinen Geschwistern, die Zwillinge sind, und auch Junge und Mädchen. Mein Bruder wollte vieles genau so wie seine Zwillingsschwester, inklusive Puppe und Ballett-Tütü. Meine Eltern waren gelassen und klug genug, es ihm zu erlauben. Heute ist er über 30 und hat einen ganz wunderbaren, individuellen Stil entwickelt, der wirklich nicht von der Stange ist. Ich finde, man merkt ihm an, dass ihm als Kind seine Meinung, und seine Vorlieben gelassen wurden, und das ist toll!
    Vielleicht wird das bei euch dann ja ähnlich?

    1. Vivo la vita

      Das hört sich wundervoll an. Hoffentlich kann ich ihm die Unterstützung geben die er braucht. Wichtig für mich ist, das er ein gesundes Selbstbewusstsein bekommt. Danke für deine lieben Worte. Herzlich Vivo

  3. Liebe Vivo,
    es gibt bei der Erziehung nicht den richtigen Weg oder das non plus Ultra….ihr findet es in Ordnung und nur das ist wichtig! Mein Sohn spielt auch ab und zu mit der Puppe seiner Schwester …warum auch nicht…?
    Lasst euch nicht beirren!

    Viele liebe Grüße die Nähbegeisterte

    1. Vivo la vita

      Danke für deine lieben Worte! Das schlimmste ist das ich mich rechtfertigen soll. Warum gibst du ihm ein Kleid, er ist doch ein Junge? Hast du nicht Angst das er gehänselt wird? Spielt dabei keine Rolle was ich für eine Antwort gebe oder habe, es reicht völlig aus zu fragen und mit dem Finger auf meine Einstellung zu zeigen. Lg Vivo

  4. Ich finde es richtig, dass das Kind die freie Wahl zu entscheiden hat. Wie das bei der Gesellschaft ankommt, ist ein anderes Thema. Das sollte den Eltern allerdings egal sein……
    Viele erziehen jetzt genderfrei.
    Meine Freundin ist jetzt daran „gescheitert“, hat sie mir vor ein paar Tagen schmunzelnd erzählt.
    Hat ihren Sohn neutral erzogen und er durfte lange Haare haben, mit Spange im Haar, Nagellack, mit Puppen spielen, ecc. Und trotzdem hat sich der Kleine v.a. für Autos und Traktoren interessiert.
    Liebst Andrea

    1. Vivo la vita

      Danke Andrea, diese Einrichtungen – Kindergärten und Vorschulen – gibt es unter dem Programm Egalia in Schweden auch. Hier ein Link auf deutsch: http://www.zeit.de/2012/34/C-Schule-Kindergarten-Schweden
      Es ist ein umstrittenes Projekt aber beliebt. Die Kindergärten sind voll gebucht. Meine Zwillinge gehen in einen anderen Kindergarten.

      Mein Sohn liebt auch über alles seine Traktoren und Autos und jede Baustelle ist eine Faszination auch für meine Tochter, aber dennoch gibt es Unterschiede bei meinen Zwillingen und das ist wundervoll. Ich Versuche Ihnen wirklich alle Spiele gleichermaßen schmackhaft zu machen, aber sie haben teilweise unterschiedliche Interessen, aber sie finden komischerweise immer eine Möglichkeit diese miteinander zu verknüpfen. Es ist spannend genau diese Entwicklung weiter zu beobachten.

      Ich würde es bei deiner Freundin nicht als gescheitert bezeichnen, denn letztendlich hat ihr Sohn und sie als Mama mehr gelernt und mitgenommen als wir zur Zeit wahrnehmen. Wir sind offener gegenüber einer sich weiterentwickelten Gesellschaft. Herzlich Vivo

  5. Geli Franke

    Liebe Virginia, habe heute morgen gegen 6.00 Uhr diesen Bericht von dir gelesen. War ganz schön empört aber auch froh über den reichlichen Zuspruch für dich. Es ist alles richtig was du tust, wie du deine Lieblinge erziehst… !!!! Meine beiden Kinder waren ja nun keine Zwillinge, aber eben nur 11 Monate auseinander. Beide haben ihre eigenen Wege gesucht, eigene Interessen entwickelt und als unser Sohn unbedingt auch eine Puppe wollte, hat er sie bekommen. Den Wunsch nach einem Kleidchen hatte er nicht, aber was wäre daran gewesen? Schaun wir doch mal in die Vergangenheit, in die Historie, die Männer haben da auch kleiderähnliche Gewänder, die Schotten tragen Röcke! Also die sollen sich alle nicht so haben!!! Männerkleider, Jungenkleider hats schon immer gegeben, ist leider in Vergessenheit geraten. Punkt! Liebe Grüße. Geli

    1. Vivo la vita

      Liebe Geli! Du hast recht, in der Geschichte gab es wirklich unglaublich viele Epochen in denen Männer im Kleid, Gewand, Tids/leggings, Rock oder mit lockigen Haar oder Flechtfrisur ihre Zeit überstanden haben. Bin auch gerade wieder dabei mich über Ägypter und deren Dynastien hineinzulesen und sie sind wirklich ein sehr gutes Beispiel dafür wie es einmal war.
      Sei herzlich gegrüßt Vivo

  6. Annuschka

    Liebste Vivo,
    Ich habe gerade eine richtige Gänsehaut bekommen, von all der herzlichen Unterstützung deiner Leser zu lesen. Genau so soll es sein und ich finde es wunderbar wie du diesen Weg gehst und dich nicht von beschränkten Sichtweisen, Kopfschütteln und Fingerzeigen beeinflußen lässt. Das ist sicherlich nicht immer leicht, da drüber zu stehen. Aber ich kann nur sagen, die haben da wohl was verpasst! Sowas resultiert meist aus eigenen Beschränkungen in der Kindheit oder Jugend, die sie damals noch unschuldig, selbst nicht verstehen konnten und jetzt zu einer Lebensentscheidung gemacht haben. Wer diese Momente nicht nutzt, sich von diesen Altlasten zu befreien, leichter zu werden und zu wachsen, kann einem schon ein bisschen leid tun. Das was ihnen vielleicht nicht gegönnt wurde, wollen sie nun auch keinem anderen zugestehen und beschäftigen/ ärgern sich vielleicht noch über Angelegenheiten anderer Leute, anstatt ganz bei sich zu sein… Ich finde es wunderbar diese Unbeschwertheit der Kinder zu unterstützen und gar zu bestaunen, denn was können wir nicht alles von Ihnen lernen! Davon möchten wir doch alle ein Stück zurück, von der Unbeschwertheit, der Unbeschränktheit und der intuitiven Wahrnehmung seiner selbst und der Welt! In Liebe deine annusch

    1. Vivo la vita

      Liebe Annuschka, danke für deine Worte. Ich glaube auch das es Menschen gibt die sich gern einmischen, denken sie können es besser oder es bereits besser gemacht haben. Die sogenannten Kritiker, nicht wissen was sie wollen, können, dürfen oder vielleicht versäumt haben. Die Menschen die gern reden, die Menschen die sich an den „Andersdenkenden“ stören und sich empören. Das wichtigste ist das wir solche Menschen finden müssen und brauchen die genau so denken wie wir/ich, die einem Kraft geben und hinter einem stehen, die nicht mit offenen Mund dastehen sondern mit offenen Armen, denn das Kind versteht letztendlich nur die Ablehnung und Zurückweisung, aber nicht warum. Wegen einem Kleid, einer Farbe oder … wäre diese Ablehnung absolut absurd.
      Ganz herzlich deine Vivo

  7. Rivo

    Hallo meine Kleine, ja es ist richtig das die Kinder mit ca. dreieinhalb Jahren vom Verstand her erfassen bzw. einordnen das man ein Junge oder ein Mädchen ist. Natürlich wollen die Kinder sich ausprobieren, lieben Rollenspiele, Verkleiden und sind dabei von einer kindlichen Gelassenheit und spielerischen Freude , die auch uns glücklich sein lässt. Wichtig ist vor allem wie die Bezugsperson mit dem Kind umgeht, eben wenn ein Junge ein Kleid oder Glitzer tragen möchte, dann trägt der Junge eben ein Kleid. Aber sollte man das Umfeld ausschließen ? Sollte man z.B. den Jungen nicht vorwarnen und ihm sagen was passieren könnte wenn er jetzt mit einem Kleid in den Kindergarten geht und ihn nicht ins offene Messer laufen lassen, wie man so schön sagt ? Überall treffen Kinder auf das sogenannte „Schemadenken“( was Jungen und Mädchen betrifft) im Kindergarten angefangen. Es ist nun mal so und es wird noch Jahre dauern bis diese Unbeschwertheit sich in den Köpfen der Menschen ausgebreitet hat. Auch wenn man sagt lass dich nicht beirren, mach weiter so, du machst alles richtig, lass sie alle reden. Im Endeffekt ist es dein innerlicher Kampf gegen die Gesellschaft und deren Voreingenommenheit. Wie lange hält man so einen Kampf aus, sich ständig rechtfertigen zu müssen oder auch nicht …um dann unverstanden zu bleiben. Wichtig ist aber das die Eltern hinter den Entscheidungen ihrer Kindern stehen um ihnen in diesen Situationen Schutz zu geben. Eine Umarmung- Rivo

    1. Vivo la vita

      Liebe Rivo, schön auch deine Meinung zu hören. Meine Einstellung ist meine Kinder anzuhören, was sie sich wünschen und welche Bedürfnisse sie haben. Dabei muss ich mein Umfeld ausschließen, all die anderen die eben diese Bedürfnisse gerade in diesem Moment oder überhaupt nicht haben. Ich kann sie nicht vorbereiten und will sie nicht vorbereiten, denn jeder Tag ist anders. Heute ist es das Kleid was sie im Kindergarten oder zur Geburtstagsparty anziehen wollen und morgen das Idianerkostüm was sie mit Stolz tragen, weil sie in die Rolle von … schlüpfen dürfen und übermorgen möchten sie einfach nur eine lässige Hose und ein Shirt. Und nein, ich muss meine Kinder nicht vorwarnen! Meine Aufgabe ist es meine Kinder selbstbewusst zu erziehen, selbstbewusst genug genau dann ein Kleid zu tragen, wenn sie das Bedürfniss dazu haben. Es braucht sich nicht nach anderen Kindern (und deren familiären, gesellschaftlichen Einstellungen) richten und es braucht sich eben nicht von Ihnen leiten lassen. Keiner im Umfeld verurteilt ein Mädchen, wenn es plötzlich mit dem Bagger spielt, aber viele verurteilen einen Jungen der ein Bedürfniss dannach hat ein Kleid zu tragen (manchmal nur mit blicken). Das ist doch absurd! Also werde ich ihn selbstbewusst genug erziehen dem „Schemadenken“ oder der sogenannten „Normalität“ entgegenzustehen und ihm helfen ein Kleid zu tragen, ihm Helfen das zu sein was er gern möchte. Und dann „bei uns angefangen“ wollen vielleicht mehr Jungen auch mal ein Kleid tragen. Und wer sagt mir nicht das diese Kinder vielleicht nicht auch gern ein Kleid haben wollen und deren Eltern es Ihnen nur verbieten, vielleicht haben viel mehr Jungen den Wunsch dannach es wenigstens einmal zu probieren. Und du hast recht unsere Welt ist noch nicht so weit ein Kind gleichgeschlechtlich zu erziehen, aber überall gilt es einen Anfang zu machen. Ich öffne meine Kinder gegenüber dieser möglichen „neuen“ Welt, sie als Ganzes zu sehen, denn es gibt so viele unterschiedliche Kulturen, so viele unterschiedlich Lebensweisen und Stile. Ich mache meine Kinder Tolerant gegenüber all diesen Dingen, denn es gibt nicht diese ein „Norm“. Ich rechtfertige mich mittlerweile nicht mehr, ich sage Ihnen meine Meinung. Und keiner weis wie sich das Leben meiner Zwillinge entwickelt, wer weis, vielleicht wird mein Sohn eine Balerina und tanzt Ballet und meine Tochter schraubt an den Großen Maschinen oder wird Doktor der Physik. Oder? … Es liegt sicherlich nicht am Kleid!
      Wir schicken auch dir eine Umarmung! Deine Vivo

  8. Liebe vivo,
    das kenne ich von meinem Sohn auch. Und er will auch lange Haare haben (wie sein Papa). Daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil. Das ist völlig normal und in Ordnung so!
    Ich bin auch davon überzeugt, dass Kinder die „Probleme“, die erwachsene vllt damit haben, gar nicht realisieren – besonders nicht in dem alter!
    Mein Sohn ist jetzt fünf und braucht eine Spange oder Zopf für seine Haare. Sie haben ihn im kindergarten ausgelacht und gesagt, er sei ein Mädchen. Er hat uns das gesagt, und wir fanden das als Eltern für ihn schrecklich. Ich hab gesagt, er kann die Haare gern kurz haben, aber das wollte er nicht.
    Er “ leidet“ aber auch nicht so, wie wir das in der Situation würden. Jesper hat das einfach nur registriert, und weiter interessiert ihn die Reaktion anderer nicht.
    Ich finde das großartig von ihm.
    LG, Sonja

    1. Vivo la vita

      Vielen Dank für deine lieben Worte. Es ist schön zu hören das Kinder ein gutes Selbstbewusstsein bekommen können. Für mich stellt sich immer wieder die Frage, vor was wir Erwachsene Angst haben. Ich glaube wir können sie einfach nicht vor allem und jedem beschützen und wie in deinen Beispiel brauchen wir das auch nicht. Als ich Kind war, wurde ich auch gelegentlich gehänsel/gemoppt, teilweise habe ich es meinen Eltern nicht einmal erzählt – ich hab ihnen nicht die Möglichkeit mir zu helfen. Schön ist es wenn die Kinder zu uns kommen, manchmal hilft schon einfach nur das Gefühl das Mama/Papa andere Ansichten haben, als wie die Kinder/ Erwachsen dies sich von gesellschaftlichen Normen leiten lassen. Wir dürfen nur den Blick für gewisse Dinge und das Feingefühl nicht verlieren. HERZLICH Vivo

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