Hejsan

Meine Zwillinge sind mittlerweile 3 und haben schon unglaublich viel an eigener Verantwortung entwickelt. Sie erleben eine unglaublich schnelle persönliche wie soziale Entwicklung, obwohl ich manchmal vielleicht denke das das alles ein bisschen zu schnell geht.

Essen mit dem Löffel und der Gabel
Nicht mehr alles passiert nun mehr nur mit den Fingern und Händen. Immer öfter bleiben die Hände vom Glassinhalt entfernt und führen es stattdessen an den Mund. Immer öfter versuchen sie sich auf die Aufgabe des Essen zu konzentrieren und benutzen Löffel, Gabel und ihr Kindermesser. Sie können sogar schon ein eigenes Brot schmieren, auch wenn Sie letztendlich kein Hunger darauf haben. Wir arbeiten stark mit den Tischmanieren und das gelingt uns bei den Zwillingen gelegentlich gut bis hin zur kleinen Katastrophe. Und dann landet auch schon mal der Joghurt auf Tisch, Stuhl, Boden und Kleidung. Wir üben uns in Geduld und versuchen es uns nicht anmerken zu lassen. Ganz besonders wenn das Sättigungsgefühl eingesetzt hat oder die Unlust an der doch so langweiligen Nahrungszufuhr einsetzt. In solchen Momenten wird plötzlich das Brot zum U-Boot oder der Trinkhalm zur Trompete. Doch eines was uns wichtig ist ist die gemeinsame Zeit. Wir reden, fragen wie es im Kindergarten war und wir fordern Sie heraus. Wir möchten das die Zwillinge versuchen in kurzen aber ganzen Sätzen mit uns sprechen. Bisher funktioniert es wunderbar und ich bin dankbar für die paar Minuten gemeinsam am Tisch.

An- und Ausziehen
Das An – und Ausziehen funktioniert, solange ihr Wille mitspielt. Wenn es mal nicht funktioniert wird das deutlich mit einem „jag kan inte nicht“ zum Ausdruck gebracht. Dann kommt Mama zum Einsatz und hilft. Manchmal versuche ich natürlich sie zu überreden oder zu fördern es selbst zu tun. „Du schaffst das“ und „du kannst das“ sind gängige Motivationssprüche von mir, manchmal sprechen sie sich sogar gegenseitig Mut zu. Sehr niedlich im übrigen. Aber Normalerweise jedoch ist es Mama und Papa die beim anziehen helfen, aber mit Geduld und munteren Gemüt kann es auch von den Zwillingen geschafft werden, aber das kommt noch ziemlich selten vor. Schuhe, Overall und Jacke werden von beiden unterschiedlich gemocht. Phia kann diese mittlerweile alleine an- und ausziehen und ist meist schnell fertig mit ihren Kleidungsstücken. J.O. braucht schon ein paar Aufforderungen mehr sich anzuziehen, wenn es geschafft ist (mit oder ohne Hilfe) wirft er sich auf den Boden, weil es irgendwo zwickt und kneift. Manchmal hab ich das Gefühl das Phia schon in ihren Gedanken im Sand buddelt, durch den Wald rennt oder durch die Pfützen stampft wo J.O. noch mit dem anziehen kämpft.

Wir warten also ungeduldig auf den Frühling.

Das Zähneputzen
Das Zähneputzen funktioniert ganz wunderbar. Jeden Morgen und Abend wird diese Ritual egal wie kurz oder lang durchgeführt, meist jedoch ist es so, dass ich erst die Zwillinge putzen lasse und dannach nochmal nachputze. Wenn kein Wille zum Zähneputzen vorhanden ist kommt der „Tandtroll“ ins Spiel. Damit ist der Karies gemeint, der die Zähne zerstört. Wenn sie keine Lust haben, frage ich meine Kinder vorsichtig ob ich mal schauen darf ob ein „Tandtroll“ im Mund ist und natürlich befindet sich immer einer darin. Manchmal ist es einer der sich gut versteckt, manchmal sind es mehrere die da ihren Spaß haben und manchmal nur einer der wartet endlich weggeputzt zu werden. Ich versuche es mit ein bisschen Fantasie, ich versuche Ihnen keine Angst zu machen. Der „Tandtroll“ ist der Zahnkobold der entfernt werden soll. J.O. möchte oft selbst bestimmen wann er putzt, er braucht manchmal ein bisschen mehr Zeit. Phia findet Zähneputzen ganz spannend und „Tandtroll“ entfernen gehört mittlerweile zum Alltag. Mein Ziel ist es das sie irgendwann von alleine sagen – „Mama wir müssen noch Zähne putzen“. Bisher bin ich aber sehr zufrieden wie es läuft auch mit den kleinen aber feinen Diskussionen.

Die Toilette
Bis vor einem dreiviertel Jahr brauchten sie noch Windeln bis vor kurzen haben die Zwillinge noch ins Töpfchen gemacht, doch mit dem neuen Jahr haben wir angefangen die Toilette zu benutzen. Am Anfang brauchten sie noch sehr oft unsere/meine Hilfe. Mittlerweile brauchen sie uns, wollen aber auch selbstständig die Toilette besuchen. Dann gehen sie allein und rufen wenn Mama oder Papa helfen soll. Machmal jedoch sollen wir von Anfang an dabei sein, als Berater oder guter Gesellschafter, aber das stört nicht. Irgendwann werden sie natürlich keinen Begleiter mehr brauchen. Ich bin so stolz auf die Beiden, mit der Windelabgewöhnung ging alles so schnell und es ist alles so viel einfacher und wir hatten bisher nur wenige Rückschläge.

Im Haushalt helfen und Ordnung halten
Mittlerweile helfen mir die kleinen auch immer mal im Haushalt und obwohl es ihnen gelegentlich doch eher schwer fällt, schaffen sie es mit mir ihr Spielzeug in ihre Kisten zu sortieren, die Spülmaschine auszuräumen und die Waschmaschine von den nassen Kleidungsstücken zu leeren. Alles natürlich in ihrem Tempo. Am liebsten mag ich es wenn wir alle zusammen kochen und backen. Beim Backen die Zutaten in die Schüssel geben, wir haben sogar versucht ein Ei aufzuschlagen, beim Kochen das Gemüse in das Wasser geben und auf den Herd stellen oder sogar die Karotten schälen. Ich bin erstaunt über Dinge die sie bereits können. Natürlich geschieht all diese Aufgaben unter Aufsicht, dennoch mit Freiräumen. Sie lieben den Staubsauger und den Besen, vermutlich nicht nur weil sie einen Zweck erfüllen. Ich glaub sie mögen es diese großen Geräte zu hantieren und um ihren Zweck auszukundschaften. Ordnung halten ist jedoch schwieriger als man eigentlich vermutet, ebenso das vermitteln von Ordnung. Aus diesem Grund wollte ich einen kleinen Ordnungshelfer für Malsachen und habe den Zwillingen eine Malmappe genäht. Bisher lagen alle Stifte, Schere und Kleber in einem alten Karton und das hat mir nicht so richtig gefallen. Keine Ordnung! Und ständig hat Mama alles unsortiert zurück in den Karton gepackt. Langweilig! Ich wollte eine bunte, reizvolle Mappe für jeden meiner Zwillinge gestalten und hoffe nun das ich ihnen die Lust am Malen sowie das aus- und wieder einräumen mit „Happieness“ vermitteln kann.

Was hattet/ habt ihr für Tipps und Tricks mit Kindern wenn es um das Aufräumen und Ordnung halten, Zähneputzen oder An- und Ausziehen ging?

Har det så bra

Vivo

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Stoff: spark of happieness

Schnitt: Schnitt Eigendesign (die Mappen haben unterschiedliche Größen) + YouTube „Malmappe mit Endlosreissverschluss nähen“