Turbulenter März !

Hejsan,

es ist wieder Zeit für die schönen Erinnerungen und Gedanken. Dieser Monat war wirklich sehr durchwachsen. War doch der Februar so ruhig! Hielt uns der März ziemlich auf Trapp. Zu allererst haben wir mal wieder Freunde aus Deutschland zu Besuch gehabt. Sie waren fast einen ganzen tag bei uns und mit uns in Familie. Es war sehr schön und sie waren sehr lieb zu unseren Kleinen. Wir haben einen Ausflug nach Dalarö gemacht und sind ein bisschen durch dieses alte, sehr hübsche Dörfchen nahe dem Wasser mit einem kleinem Hafen und eine Fährenanbindung nach Utö, gewandert. Sogar einen Aussichtspunkt haben wir entdeckt und bestiegen, die Kinder fanden das natürlich sehr aufregend. Anschliessend machten wir ein Picknick am Hafen mit Blick auf das Wasser, bis es dann doch Zeit wurde zurückzufahren.

image

Danach ging es weiter mit einer leichten Erkältung und Augenentzündung der Zwillinge. Es ist leider so, wenn einer von den Zwillingen krank ist dauert es nicht mehr lange bis es den anderen auch erwischt. Ja, und so war es mit der Augenentzündung. Erst hat es J.O. erwischt und nach einem Tag Kindergarten durfte ich die beiden wieder mit einer Augenentzündung abholen. Zum Glück nur eine Augenentzündung, denn da sind sie körperlich nicht zu schwach und wir konnten viele tolle Dinge zusammen unternehmen. So hatte ich diesen Monat unglaublich viel Zeit mit Phia und J.O. verbracht.  Schliesslich braucht eine solche ansteckende Krankheit auch einen Vorteil. Dieser Vorteil hat es ermöglicht jeden Tag zusammen viele Abenteuer zu erleben und so sind wir in das nahegelegene Waldstück gegangen, haben das Balancerad ausprobiert, haben gesehen wie die Ameisen ihren Haufen wieder in Ordnung bringen und aus dem Winterschlaf erwachen, haben die Enten gefüttert und unglaublich viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt und haben dadurch unheimlich viel Spass gehabt.

image

Nachdem wir soviel erlebt und es ganz ruhig hatten, wollte ich eine Fahradlenkentasche für die kleinen Nähen, dann habe ich jedoch beim Bügeln den Stoff zerstört, war unglaublich sauer und traurig, ging doch so viel Zeit dafür ins Land. Das Nähprojekt hab ich jetzt erst einmal auf Eis gelegt. Hoffentlich schaffe ich es noch bevor der Sommer kommt, denn es ist sehr wichtig das die Favoritenkuscheltiere beim Ausflug mit dem Balancerad nicht fehlen dürfen.

image

Bei unseren Spielestunden ist unter anderem auch etwas ziemlich gefährliches passiert. J.O. hatte eine Kleiderbügel zu greifen bekommen und ich war der Meinung das genau das kein Spielzeug für ein 2jähriges Kind ist. Also habe ich es, so wie immer, mit einer höflichen Frage versucht: „Kann ich Bitte den Kleiderbügel haben, das ist kein Spielzeug für dich?“ Normalerweise funktioniert diese Frage immer bei mir, nach ungefähr 10-20mal fragen, aber diesmal kam was dazwischen. Als ich mich vorgebeugt habe, hatte ich plötzlich den abgerundeten Hacken vom Kleiderbügel im Auge. J.O. hielt den Kleiderbügel immer noch in der Hand, er hat nicht gesehen was passiert war und bevor er anfangen konnte zu ziehen, fing ich vor Angst, mein Auge zu verlieren, an zu schreien. Ich habe gemerkt wie der Hacken sich verfangen hatte und wie plötzlich ein Luftzug durch mein Auge huschte und ich bemerkte das mein Auge nicht länger von den Augenlidern geschützt wird. Der Schreck war so groß das sogar die Zwillinge die Gefahr gesehen haben. Ich hatte dann noch 3 Tage schmerzen am Auge und konnte es knapp anfassen, aber man hat nichts von außen gesehen. Diesmal hatte ich wirklich GLÜCK im UNGLÜCK! Das war ein richtiger Schock. Es sind immer wieder die 10 Sekunden in denen man wegsieht oder selbst die Gefahr als nicht so schlimm erachtet und plötzlich bekommt ein doch so kleine Sache eine wahnsinnige Bedeutung und Herausforderung. Denn Ruhe bewahren in genau solchen Situationen ist wirklich Herausforderung.  Danach habe ich den kleinen erklärt das das ganz doll weh tat und wir mehr aufpassen müssen. Sie standen wir angewurzelt, haben mir zugehört und mich umarmt, auf meine Auge gezeigt und gesagt AUA Mama Aua Auge und mich wieder umarmt. Sie waren so fürsorglich und süß!

Nach dem ich viel Zeit mit meinen Kids verbringen durfte, hatte ich dann Ostern zu arbeiten und der Papa hatte frei. Was für ein Luxus, erst konnten sie Mama in vollen Zügen genießen und dann Papa. Ich würde behaupten sie waren fast zwei Wochen zu Hause, umso mehr haben sie es genossen wieder in den Kindegarten zu gehen. Denn manchmal glaubte ich schon das sie es ein wenig langweilig fanden.

Irgendwann Anfang März hatte ich es endlich geschafft ein paar Baby- und Kindersachen zu verkaufen. Ich war überglücklich als ich erfahren hatte, das ich mit beim einem Klädbytedag – Verkauf dabei sein darf, es ist nämlich nicht so einfach einen Platz zu bekommen. Den Verkauf macht man auch nicht selber, dafür war/ist eine Eltern Organisation zuständig die natürlich auch einen Teil des Gewinnes einnimmt, die wiederum für gewisse Eltern/Kind Projekte verwendet werden. Ich fand das eine gute Sache und brauchte dafür nur die Kleider mit Grösse, Farbe und meiner Nummer, die ich vorher erhielt, beschriften. Erlaubt waren Kleidungsstücke, Schuhe, Spielsachen und diverse Sachen die Kinder oder Eltern brauchen können. Ich hab also alles was ging zwei Abende mit niedrigstpreisen beschriftet und zurecht gelegt. Und am Ende hatte ich zwei Ikea Tüten voll mit Kinderkleidung zwischen 74 – 86/92. Bei Zwillingen kommt viel zusammen! Sogar meine selbstgenähten Sachen waren dabei. Gewonnen habe ich an diesen Wochenende wirklich unglaublich viel und am Ende als ich die restliche Kleidung zurückbekam, waren die Tüten irgendwie gleich voll. Guter Gewinn für beide Seiten, aber irgendwie genauso viel Kindersachen. Jetzt wird gespendet, dabei gehen einige Sachen nach Littauen in Waisenhäuser. Ich hatte auch  in einigen  Flüchtlingsheimen nachgefragt, ob Bedarf an Kinderkleidung besteht, aber diese wiesen mich zurück, da sie bereits Unmengen an Spenden bekommen haben. Leider! Aber auch verständlich, wenn der Platz fehlt. Unsere MaxiCosi sind wir auch losgeworden und es hat mich gefreut das wir beide gleichzeitig an eine andere Zwillingsfamilie weitergeben konnten.

Und das letzte was ich im Monat März gemacht habe und sich bis Anfang April zog, war mein erstes großes Ledernähprojekt, eine Jacke für J.O.. Doch das ist ein neuer Blogeintrag. Bis dahin!

Har det så bra!

Vivo

3 thoughts on “Turbulenter März !

  1. Annuschka

    Was nicht alles noch so passieren kann, was bei einem vierstündigen Telefonat nicht einmal ansatzweise zur Sprache kommt…. Das Leben ist wirklich turbulent und ein ständiges Kommen und Gehen von Ereignissen, vorallem wahrscheinlich mit Kindern!
    Ich bin schon so gespannt auf das Rundumgesamtwerk des Ledernähprojektes!
    Liebe grüße

  2. Geli

    Oh Je! Kommt mir alles so bekannt vor. Solche Situationen wirds immer wieder geben… Hoffentlich nicht wieder so schlimm. Meine Tochter meinte auch mit ca. 2 Jahren die Ofentür ist nicht heiß wenn ich ihr das vorher sage… Es gab viel Tränen. Leider wollte sie später das Erlebte noch mal probieren…!!! Was mich aber mal so interessiert, wie ist das in Schweden wenn die Kinder krank sind. Dürfen die Eltern (Mama oder Papa) unbegrenzt für die Dauer des krank seins zu Hause bleiben ohne finanzielle Verluste? Oder gibts da eine Begrenzung? Ansonsten kann man diese Zeit zu Hause sicherlich sehr genießen, wenn die Kleinen nicht so arg krank sind.
    Auf dein neues Nähprojekt bin ich ja mal gespannt. Was macht eigentlich dein Projekt im Theater?
    Lieben Gruß. Geli

    1. Vivo la vita

      Hej Geli, um auf deine Frage zu antworten: natürlich kann ich nicht unbegrenzt zu Hause bleiben, da es ein anderes Gesundheitsystem hier in Schweden gibt. Ich bezahle zum Beispiel keine Krankenversicherung und wenn ich krank bin bezahle ich für die Untersuchung, bis zu einem gewissen Beitrag, danach wird man freigestellt. Wenn die Kids krank sind dann melde ich das an meinem Arbeitgeber und der Versicherungskasse (die Tage die ich zu Hause bin werden anders abgerechnet – weniger Geld) und bin zu Hause für Gesundheitspflege meiner Kinder. Vielleicht sollte ich das nächste Mal mehr darauf eingehen wenn die Kinder krank sind. Vielleicht ist es wirklich interessant. Ich glaube im Grossen und Ganzen gibt es keinen Unterschied zu Deutschland. Ich habe das Glück gelegentlich Abends zu arbeiten, das bedeutet kein Verlust für mich, in dem Fall geben ich mir mit meinem Partner die Hand und er kümmert sich um die Kids. An den Tagen wo ich nicht abends arbeite, bleibe ich natürlich zu Hause. Wir arbeiten auch nicht so viele Abende wie in Deutschland, das ist ein bisschen mehr aufgeteilt unter allen Maskenbildnern. In Schweden ist es ein bisschen entspannteres arbeiten, hier legt man viel Wert auf Familie und Freizeit. Hier legt man Wert auf eine gewisse Balance, das heisst nicht das wir weniger zu tun haben. Und natürlich habe ich unter den fast zwei Wochen wo ich mit ihnen zu Hause war auch noch freie Tage gehabt. Krankanmelden waren also nicht ganze zwei Wochen, aber ich war trotzdem mit ihnen zu Hause. Das funktioniert vielleicht besser in Kombination mit meinem Beruf und den meines Freundes, freien Freutagen und den Wochenenden die ich arbeite für meine freien Tage. Alleinstehende oder Familien mit anderen Arbeitsrythmen haben es da sicher schwieriger. LG Vivo

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.