Vor einem Jahr und fünf Monaten – wie alles begann !!!

Endlich schreibe ich euch meine ersten Zwillingsgeschichten. Ich wollte mal einen kleinen Rückblick geben, denn jetzt wo die kleinen Wirbelwinde eineinhalb Jahre alt sind, sieht man ganz deutlich wie extrem die Entwicklung bei solch kleinen Menschen von statten geht. Doch zuerst beginnt es mit dem Raum den die beiden sich im Bauch der werdenden Mama teilen durften. Und in unserem Fall war es so, das es sich die beiden wirklich bequem gemacht haben. Die Mama hatte eine anstrengende Schwangeschaft, während sich die kleinen bäuchlich einlebten, wäre nicht die Präklamsie in die Quere gekommen, dann hätten sie es sich wohl bis zum errechneten Geburtstermin dort bequem gemacht. Doch zweieinhalb Wochen vor dem errechneten Termin entschieden dann die Ärzte das es wohl besser wäre wenn wir mit der Geburt beginnen und alles in Gang setzen. Nach einer wirklich langen sehr anstrengenden Schwangerschaft – Übelkeit bis zur 25 Woche und gelegentlich darüber hinaus, schwerer Last und Rückenproblemen, einem ständigen ziehen und zerren in meinem inneren, vielen Gefühlsschwankungen und Appetitlosigkeit bis zum Esswahn – sollte es dann plötzlich losgehen. Es gab ab jetzt kein Rückwärts blicken, es gab nur noch ein nach vorne schauen. Trotz aller möglicher Versuche wie wehenfördernde Mittel, Lustgas, Tens wollten die beiden ihr Nest nicht verlassen. Aber so ist es im Leben, Kompromisse eingehen ist, glaub ich, eines der wichtigsten Lehren und es soll gut sein diese zeitig genug mit auf den Weg zu geben. Mein Kompromiss war es mich gegen eine natürliche Geburt entscheiden zu müssen und die neuen Bürger mit einem Kaiserschnitt auf die Welt kommen lassen. Der Kompromiss für meine kleinen war es wohl zu verstehen, das das wohl das beste für Sie und die Mama gewesen ist, den Bauch zeitiger zu verlassen als geplant. Rückblickend finde ich jedoch das die Geburt so anstrengend sie auch war, einige Stunden in den Wehen und kein vorankommen um dann kraftlos zu entscheiden das der Kaiserschnitt wohl das beste ist, unglaubliche Kräfte in mir als Mama und Frau freigesetzt hat. Der Wunsch meine kleinen Babys endlich zu treffen und kennenzulernen, ihnen ihren Namen zu geben welchen wir uns schon solange vorher überlegt hatten, ihnen echte mütterliche Berührungen zu schenken, sie zu Umarmen und ihnen den ersten (und folgend viele tausend weitere) Küsse geben zu dürfen, das hat mir während der Geburt unglaubliche Kraft und Energie geschenkt.

Jetzt seid ihr bestimmt schon gespannt was es geworden ist. Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen es ist ein Junge und ein Mädchen. Sie haben natürlich auch einen Namen bekommen, doch bevor sie nicht alt genug sind um selbst zu entscheiden ob sie etwas von sich im Netz preisgeben möchte, werde ich Ihnen fiktive Namen geben. Also das Mädchen wird im folgenden meine kleine Maus Phia sein und der Junge ist meine kleiner Bär J.O.

PLÖTZLICH VIER – die ersten drei Monate
Die erste Zeit konnten wir unser Glück kaum fassen. Die ersten zwei Wochen sprudelten, wir die neuen Eltern namens Mama und Papa, nur so vor Energie und konnten es noch nicht so richtig verstehen das wir plötzlich vier sind und somit zu einer kleinen Großfamilie wurden. Ich kann mich gut erinnern wie wir täglich vor ihren Bettchen standen und sie beobachteten. Einmal hielt ich J.O. in meinem Armen und weinte vor Glück und ich dachte mir ‚der kleine Kerl wird mal einrichtiger Frauenschwarm‘. Ja, die beiden sind wirklich kleine Wunder, alles war dran und beide Gesund, sie waren wunderschön, komplett und perfekt für Zwillinge. Unsere Aufgabe lag und liegt nun darin sie zu stärken und auf das Leben so gut wie möglich vorzubereiten. Und was gibt es schöneres als Nahrung. Das mit dem stillen funktionierte ziemlich gut doch hatte ich immer das Gefühl sie werden nicht richtig satt, so haben wir eigentlich von Anfang an auch Milchersatz zugefüttert – 20 bis 30ml und dann waren sie satt, müde und bereit zur nächsten Runde Schlaf. Diesen Ritual wurde nach ca. drei bis vier Stunden zu einem festen Rhythmus. Unsere Erste gemeinsame Zeit bestand ausschließlich darin zu kuscheln und das machten und machen wir täglich ausgiebig, Nahrung zu geben, zu schlafen und Windeln zu wechseln.

Nach zehn Tagen ungefähr haben sie dann auch ihre restliche Nabelschnur verloren und zum Vorschein kam ein oder besser ihr wunderschöner kleiner Bauchnabel. In meinen Augen sah er aus wie ein Stern gedreht wie eine Spirale. Kann man sich vermutlich gerade nicht wirklich vorstellen, aber er war auf seine Art irgendwie Perfekt, so detailliert und organisch von der Natur geformt. Einfach Genial! Nach einigen Tagen fingen sie an mehr und mehr ihre Finger, Hände und Füße nach uns auszustrecken und mit ihren Augen zu rollen. So schenkten sie nach drei Wochen einem roten Ball Aufmerksamkeit in dem sie ihn mit ihren Augen verfolgten. Rot ist bis Heute noch eine magische Farbe für sie, denn alle Spielsachen im roten Farbton wirken wie ein Magnet. Es war auch schön zu sehen wie sie mehr und mehr an Gewicht zulegten und die schrumplige Haut mehr und mehr Fülle bekam, so das unsere halbe Portion J.O. es auch geschafft hat seine Schwester mit Gewicht zu überholen. Er war ja am Anfang ganze 500g leichter als Phia und das war allerhand.

Leider haben sie sich am Anfang und damit meine ich die ersten drei Monate nicht wirklich sehr für den anderen interessiert. J.O. versuchte immer mal wieder Kontakt zu seinem Schwesterherz aufzunehmen, aber vergebens. Sie war eben eine Dame gerade sehr mit sich und ihrer Entwicklung beschäftigt. J.O. war ganz besonders talentiert im Lachen und testete sehr viel. Phia betrachtete eher alles ganz genau und vielleicht mit ein bisschen Ernsthaftigkeit, doch vor allem hörte sie sehr gespannt zu was alles um sie herum passiert. In der ersten Zeit ist wirklich sehr viel passiert. Sie haben gelernt Gegenstände zu sehen und zu fixieren und sie haben das Lachen und Mama und Papa für sich entdeckt.

Har der så bra! Eure Vivo

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