Jahresrückblick

Es wird Zeit auf das Jahr 2015 zurück zu blicken. Es war wirklich ein sehr intensives Jahr für die ganze Familie und mich. Das Jahr ist mit der Idee geboren eine Blog zu starten und wie ihr hier ganz gut sehen könnt ist mir das meiner Meinung sehr gut gelungen. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten etwas besser zu machen und zu erweitern, aber ich steh ja noch ganz am Anfang. Was ist schon ein Jahr? Ich habe gerade mal gelernt mit meinem Blog umzugehen und das heißt noch lange nicht das ich weis wie es geht. Ich habe eine Form gefunden mich mitzuteilen und auszudrücken, eine Form gefunden Menschen zu erreichen und ein gewisses Interesse entdeckt und geweckt. Die ART des Bloggers gefällt mir dabei besser als mich anderen socialmedia Seiten anzuschließen.

Doch was ist weiterhin passiert, ich habe wieder angefangen zu arbeiten und Papa war eine Zeitlag mit den Kindern alleine zu Hause und konnte feststellen wie es sich anfühlt Mama zu sein. Ich glaube er hat es ziemlich genossen. Direkt nach seiner Elternzeit sind wir in den Urlaub nach Deutschland, in unser Ferienhaus, gefahren, um Familie und Freunde zu besuchen und um selbst ein bisschen Abwechslung zu bekommen. Raus aus dem Alltag und rein in das Vergnügen! Die Kinder haben unser kleines Ferienhaus Lieben gelernt. Dieses Jahr war auch das erste Jahr in dem wir in unserem Ferienhaus übernachten konnten, es war die Jahre zu vor leider eine Baustelle so das es zum übernachten nicht ausgereicht hat. Wir haben es endlich, und mit Hilfe der Schwiegereltern, geschafft eine Küche einzubauen, den Strom anzuschließen und Warmwasser in Gang zusetzten. Obwohl es immernoch eine Baustelle ist, haben wir es uns sehr gemütlich und heimisch gemacht. Die Küche plante ich selbst, die Küchenfläche ist dabei gigantisch und wie ich finde total genial, an den Schubladen habe ich ein bisschen gespart, aber alle Extras kann man, wenn man möchte, noch nachträglich einkaufen. Es spielt ja auch keine so große Rolle ob die Schublade perfekt ist, schließlich sind wir gerade Ein- bis zweimal, max. Dreimal im Jahr da. Die Fliesen sollten auch eine ganz besondere Erinnerung für uns werden, deshalb haben wir uns für portugiesische Fliesen entschieden. Dezent und stylisch! Die Sträucher die ich im Hinterhaus gepflanzt habe, wachsen, so weit ich es erkennen konnte, hervorragend, bin gespannt wann sie die ersten Früchte tragen werden. Die Äpfelbäume tragen ja bereits die ersten Früchte. Es ist schön zu sehen wie sich diese Baustelle mehr und mehr zu einem kleinen Erholungs- und Rückzugsort entwickelt. Mal sehen wann ich mich das erste Mal richtig zu Hause im Ferienhaus fühle, vermutlich dauert das noch ein oder zwei Jahre.

Seit August gehen nun die kleinen in den Kindergarten. Wenn ich im August einen kurzen Bericht geschrieben hätte, dann hätte ich vermutlich geschrieben: endlich kommen die kleinen Zwerge in den Kindergarten. Ich glaube sie sind bereit dafür. Jetzt denke ich noch immer das sie bereit dafür waren, aber das es auch schön gewesen wäre mit ihnen noch ein bisschen mehr Zeit zu verbringen. Dennoch, glaube ich, wenn ich mit ihnen diese vier Monate zu Hause geblieben wäre, hätten sie vermutlich niemals einen solchen riesigen Sprung in der Entwicklung gemacht, wie sie es durch den Kindergarten gemacht haben. Sie haben zu allen Kindern ein super gutes soziales Verhältnis aufgebaut, fangen an sich selbst an und auszuziehen, benutzen beim Essen Besteck, trinken sicher aus einem Glas, spielen  oder beschäftigen sich länger als fünf Minuten mit einer Sache und haben nun auch gelernt die schwedische Sprache zu verstehen.
Sah es doch am Anfang alles so kompliziert aus. Das absolute Chaos in dem Kindergarten, kein System und mehr als eine Handvoll neuer Kinder. Am Anfang hatten wir eine Eingewöhnungszeit von zwei Wochen in denen wir sehen konnten wie es läuft mit unseren Kindern und den Erzieherinnen und wie die Kinder mit der neuen Situation zurecht kommen. Wie es ist nicht mehr den ganzen Tag nur mit Mama zusammen zu sein. Schließlich sollen sie dort nun einen großen Teil ihrer Zeit (des Tages) verbringen. Für mich war es alles ein bisschen viel am Anfang, all die neuen Mütter mit ihren Kindern und die Erzieherinnen. Absolut Neuland! Dennoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, denn schließlich war das alles nicht für mich, sondern für meine kleinen Zwillinge. Für mich war es das Gefühl, das ich meine Kleinen jetzt abgebe, dieser Schritt, das ich sie anderen anvertrauen soll, das ich sie vielleicht jemanden anvertraue den ich selbst nicht mag, die größte Umstellung. Es ist ein bisschen der Schritt, weg von der mütterlichen Brust, vielleicht ein weiterer Schnitt von einer unsichtbaren Nabelschnur. Von Wieviel diese Verbindungen wird man sich wohl noch lösen müssen? Ich erinnere mich genau an diesen Tag, an dem ich sie das erste mal einen ganzen Tag in dem Kindergarten alleine lassen sollte. Ich sollte sie plötzlich dort zurücklassen und mich verabschieden. Ich wollte es ohne Tränen schaffen, ich fühlte mich stark genug. Aber ich war nicht vorbereitet auf diese Trennung, auf diesen Schnitt der unsichtbaren Nabelschnur. Ich verabschiedete mich bei J.O. und schon da merkte ich wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals festsetze. Ich fühlte das jeglicher Blickkontakt mit J.O. mich gleich aus der Bahn reißen wird. Schnell musste ich nun sein, denn schließlich wollte ich mich von Phia auch noch verabschieden. Ich schloss meine Augen und gab ihr einen liebevollen mütterlichen Abschiedskuss und sagte ihr das ich sie schon ganz bald wieder abholen komme. Dann ging ich, J.O. hatte bereit angefangen zu spielen, da fing Phia  an zu weinen. Sie hatte es sehr schwer sich von mir zu verabschieden, aber ich konnte nicht zurückblicken und musste ihre Sehnsucht ertragen, denn ich wollte nicht das sie meine Tränen sieht, ich wollte nicht das sie meinen Schmerz spürt. Als ich die Räumlichkeiten verlassen hatte, konnte ich endlich anfangen meine Tränen und meinem Gefühl nachzugeben und fing an zu Weinen. Es musste Raus, diese Gefühl was sich in den Zwei Wochen aufgebaut hat, das ich nicht genug Zeit hatte die Kinder auf diesen Tag vorzubereiten und das ich nicht genug Zeit hatte mich auf diesen Tag vorzubereiten. Es versetzte mir so einen Stich im Herz, das wenn ich jetzt noch daran denke es mich traurig stimmt. Keine Ahnung warum! Denn eigentlich mag ich es wie sich entwickelt haben, wie aufgeweckt sie sind, das sie uns mittlerweile so gut verstehen und sich selbst ausdrücken können und ihren eigenen Willen haben. Obwohl, der macht mir gelegentlich wiederum ein bisschen zu schaffen, den diese Testerei, wie weit kann ich gehen bei Mama und Papa bis sie Sauer werden, macht mich innerlich manchmal ein bisschen wahnsinnig. Sicherlich geht das auch bald wieder vorbei.

Worüber ich mich am meisten ärgere ist wohl das ich einige meiner Freunde ein wenig vernachlässigt habe. Einige haben das ganze Jahr nicht ein Lebenszeichen von uns gehört. Ich bedauere das sehr, aber ich denke das Jahr verging einfach viel zu schnell. Ich spüre das wir an unsere Grenzen kommen und täglich merken wir wie müde und geschafft wir sind. Manchmal geben Papa und ich uns nur einen Kuss und wünschen uns einen schönen Tag und dann krieche ich in der Nacht völlig geschafft von der Arbeit neben meinen schon schlafenden Schatz ins Bett und lieg wach, weil ich es nicht schaffe in der kurzen Zeit herunterzufahren und abzuschalten. Und wenn ich es dann endlich geschafft habe einzuschlafen, rufen Phia und J.O. schon wieder nach mir, denn durchschlafen das schaffen sie noch immer nicht ganz. Manchmal sehnen wir uns nach zwei oder drei Stunden für uns. Einfach mal Papierkrieg erledigen, Socken kaufen ohne schreiendes Kind an der Kasse, eine Tasse Kaffee in Ruhe trinken, Sachen langsam erledigen und sich vom Stress befreien oder einfach nur schlafen und die Stille genießen. Was wäre wohl wenn wir einen ganzen Tag hätten? Ich glaube wir wissen nicht was passieren würde. Sich etwas vorstellen was seid der Geburt der Zwillinge nur zwei mal passiert ist, übersteigt unsere Grenzen. Abendessen bei Kerzenschein, Filmnachmittage, Einkäufe, Musik hören machen wir zu viert, das zu zweit gibt es nur noch im Doppelpack. Dennoch ist die Viersamkeit kein Grund NICHTS von uns hören zu lassen, da wir doch alle in dem Zeitalter leben, wo es uns so schnell von der Hand geht eine Nachricht zu tippen. Mein Ziel für 2016 soll es werden, mehr von mir (uns) hören zu lassen, denn ich weis wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Und das ich (wir) hin und wieder Zeit für eine kulturellen Genuss finden.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein wunderschönes Jahr 2016.

Har det så bra!
Vivo


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