Mein Mama – Dasein und Gedanken über Glück!

Hejsan!

Was für ein wundervoller Monat liegt hinter mir, trotz Krankheit hatten wir so viele Unglaublich schöne gemeinsame Momente die mich glücklich gemacht und zum Lachen gebracht haben.

Neue Wörter:

Lulu – umrühren, drehen, umdrehen (beide)

Laleine – alleine (Phia)

Zickzack – Flugzeug (J.O.)

So niedlich und manchmal komme ich garnicht richtig hinterher mit schreiben. Aber heute möchte ich euch gern mit auf die Reise meiner Gedanken nehmen, fragen die ich mir Gelegentlich stelle.

Sehr oft denke ich über die Frage nach: was ist Glück heute für mich und was war Glück für mich bevor ich meine Kinder bekommen habe? Wieviel Glücksmomente hatte ich eigentlich vor der Geburt meiner Zwillinge und wieviele Glücksmomente habe ich Jetzt?

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Mein Leben hat sich mit der Geburt der Zwillinge von Grund auf verändert und das war natürlich klar das das passieren würde, aber wie es sich verändern würde, dass konnte ich nicht voraussagen. Ich wollte immer etwas unglaubliches erreichen und meine Ziele waren dementsprechend hoch gesetzt. Doch war es vielleicht das Streben nach dem Gefühl des Glücks? Unglaubliches Glück empfand ich als ich den Papa meiner Zwillinge kennengelernt habe, als ich meine Diplom mit Auszeichnung bestanden hatte und in den Händen hielt und als ich die Möglichkeit hatte ins Ausland zu gehen. Ich musste Großes bewegen und kämpfen um ein bisschen Glück zu erfahren. Denn einige dieser Glücksmomente waren nicht von allzu langer Dauer. Oder wusste ich die kleinen Momente nicht zu schätzen?

Ein Glücksmoment der mein Herz höher schlagen, mir Tränen in die Augen legt und den Blick für einen Moment verschwimmen und meine Gedanken hüpfen und springen lässt und es mir unglaublich schwer macht mich zu konzentrieren – Noch Heute! – das war die Geburt meiner Zwillinge. Ein Gefühl das kaum in Worte zu fassen ist. Ein leuchtender und sprudelnder Augenblick, nach diesem sich alle leuchtend, glitzernden Teilchen nur schwebend wieder zu Boden bewegen. Dieser schimmernde Regen verschaffte mir einen undurchsichtigen Blick, sodass alles was mich umgab plötzlich unglaublich zerbrechlich erschien. Ich konnte mich kaum bewegen und merkte wie mein Kehlkopf pulsierte. Ist das ein Traum oder Wirklichkeit? Mein Körper fühlte sich an als wäre er weich wie Watte, ich wusste es kann nur besser werden, und von da an merkte ich wie sich ein unglaubliches Energiefeld von Sekunde zu Sekunde, von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, zu Wochen, zu Monaten, zu Jahren aufbaute. Ein Energiefeld, das mir all diese unglaublich Kraft gibt für ein Leben mit und für meine Zwillinge. Jeder Tag scheint plötzlich so viel Intensiver. Denn plötzlich dreht sich mein Leben nicht mehr länger nur um mich!

Halte ich heute meine Kinder im Arm oder sehe wie Papa sie hochhebt frage ich mich wo die Zeit plötzlich hin verschwunden ist. Fast einen Meter groß und so knackig und gesund, waren sie doch gestern noch so klein und zerrbrechlich. Ist das jetzt wirklich schon fast 3 Jahre her. 34 Monate in denen ich so viele tausend kleine unglaublich bezaubernde Glücksmomente hatte. Der Blick ins Babybett und der Gedanke „die beiden gehören von nun an zu mir“, das erste Zahnlose Lächeln, das erste Zwillingsbad, der erste Griff und das erste unglaublich niedlich Wort „Dada“ … (Ich könnte ewig so weiterschreiben) oder der leicht krippelnde Gedanke den Rest des Tages mit den Zwillingen zu genießen. Habe ich wirklich schon seid 34 Monaten, täglich, solche wundervollen, glücklichen Momente?

Natürlich gab es auch in solchen schönen Zeiten, Zweifel, Traurigkeit, Irrtümer, Angst, Ungerechtigkeiten und Unstimmigkeiten, aber auch diese gehören, so wie ich es für mich erfahren durfte, zu meinem Mama-Leben dazu. Aber jeder Tag der genau mit solch unschönen Momenten beginnt, lohnt sich. Ich lerne Mama zu sein, auch zu Zweifeln ob ich alles richtig mache, um dann Stolz im Gedanken des Zweifels sagen zu können „Ja, du hast es richtig gemacht“und „Ja, beim nächsten mal kannst du es auch anders versuchen“. Ich will nicht Perfekt sein, denn Perfekt ist der, der keine Ecken und Kanten hat. Aber ich kann versuchen vieles auszuprobieren um mir dann ein für mich perfekte Lösung auszuwählen. Ich lerne eine neue Art von Traurigkeit kennen und ich lerne mit ihr umzugehen. Es sind genau die Momente in denen deine Kinder nicht hören, sich wütend hinwerfen und sich steif machen, dich wegschieben nach dir schlagen und ausholen, weil sie nicht das bekommen haben was sie gern möchten und die plötzlich in einen Moment großer Hilflosigkeit stecken. Ich lerne Irrtümer besser zu beheben oder sogar zu vermeiden, in dem ich Versuche besser hinzuhören. Den jedes Didi, Dada, Dudu ist ein gesprochenes Wort. Und dann ist da die Angst, sie ist immer allgegenwärtig seitdem die Zwillinge geboren sind, manchmal zeigt man sie mehr manchmal zeigt man sie weniger und gelegentlich gelingt es mir sie gut zu verbergen und ich lerne das die Zwillinge aus ihren Ungeschicken lehren ziehen sollen und das ich weniger ängstlich sein darf. Ungerechtigkeiten? Entstehen immer! Aber wenn sie im Familienleben entstehen dann wird es schwierig. Ich fühle manchmal Ungerechtigkeit, denn Ich stehe jede Nacht auf und tröste die Kinder oder liege mit Ihnen wach, geh mit Ihnen aufs Töpfchen, Ich wechsel die Kleidung oder das Bettlaken und … . Und dann kommen die Unstimmigkeiten, weil Ich plötzlich nur sehe was Ich mache.

Aber wenn die Zwillinge dann nach Mama rufen oder sie an Papa vorbeilaufen um zu mir zu gelangen, dann weis ich das doch alle Mühe sich gelohnt hat. Es gibt nichts schöneres als gebraucht zu werden. Das Gefühl das du als Mama wichtig bist und unersetzlich, dieses Band so kräftig, stark und dennoch so zart, diese unglaubliche Liebe zwischen Mutter und Kind. Jede schlaflose Nacht, jeder entstandene Fleck auf der frischen Hose, jeder zerkratzte Türrahmen, jede bemalte Wand, jedes zerkaute Buch, verschüttete und zerbrochene Glas, jedes noch so kleine Unglück scheint plötzlich sinnlos, unwichtig und vergessen. Den plötzlich zählt nur dieser perfekte Glücksmoment.

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Was ist Glück für Euch? Habt ihr auch Glücksmomenteg gehabt, die euch nach so vielen Jahren noch  ein warmes, vertrautes, nichtendenwollendes Glücksgefühl geben?

Har det så bra!

Vivo

P.s. Die Bilder sind bei einem Kurztrip in Malmö entstanden.

4 thoughts on “Mein Mama – Dasein und Gedanken über Glück!

  1. Annuschka

    Liebe Vivo,
    Es ist so schön Geschichten aus deinem Leben zu lesen. Ein Blick in die Tiefe, ein Blick in dein Herz.
    Es ist schön zu lesen und ich weiß es natürlich schon lange, weil es ist in jedem Moment mit deinen Kindern zu spüren, wie sehr du deine kleinen und das Mutterdasein liebst.
    Es macht das Leben natürlich sehr viel Aufregender, im Sinne von : an einen einzigen Tag alle Facetten an Gefühlen zu empfinden, na wenn nicht alle, dann definitiv viele, mehrfach wechselnd in einer Stunde… Das ist leben!
    Die Frage nach dem Glück, ist nicht einfach zu beantworten, aber definitiv einen Moment der Besinnung wert. Gerade jetzt, merke ich wieder einmal, wie sehr sich das Glück in seinen Erscheinungsformen unterscheidet und unter anderen Umständen gar nicht als solcher Glücksmoment gegolten hätte.
    Glück spüre ich tatsächlich am allermeisten in sehr lebendigen Momenten, in Momenten wo ich mein Ding mache, wo ich das Gefühl habe, ich zu sein, Momente wo, ich liebe und geliebt werde, Momente bedingungsloser, vielleicht sogar sprachloser Übereinkunft mit meinem Gegenüber, aber manchmal auch nur in solchen einfach alltäglichen, wie beim Finden eines Parkplatzes ;). Dann danke ich dem Universum, dass es so gut mit mir meint!
    Gerade an schweren Tagen, fallen die kleinen Momente mehr auf, da bin ich dann dankbar, für eine zärtliche Geste , für einen Moment Gedankenruhe, für einen tollen Song im Radio, der für kurz die Stimmung verändert…
    Ich bin dankbar dafür, dass ich die Momente meist erkenne und zumindest für kurz erleichternd fühlen kann. Traurig ist nämlich, wenn man das nicht mehr kann: Das kleine Glück selbst im großen Unglück finden….
    Fühl dich umarmt, meine Liebe
    Deine annusch

    1. Vivo la vita

      Danke für deine kurzen besinnlichen Worte zu Glück. Und du hast Recht, jeder Moment heute ist viel Intensiver als vor noch einigen Jahren. So gab es vorher nur MEINE Routine. Und plötzlich wird alles zusammen diskutiert und in den Momenten in denen die Diskussionen enden, in jeden dieser Umstände, empfinde ich viel schneller Freude. Wir nehmen uns wahr und kommen schneller zu einem Ziel. Natürlich empfinde ich außerhalb meines Familienleben auch andere Glücksmomente, diese Momente sind jedoch anderer Natur und stehen somit dem Gefühl der Freude auch völlig anders Gegenüber. So ist es mir beispielsweise immer eine Freude von dir zu hören und zu lesen. Und ich empfinde grosses Glück in beispielsweise sprachloser Übereinkunft, auch wenn uns tausende Kilometer trennen. Jedoch ist das für mich eine andere Form des Glücks die ich erleben und wahrnehmen darf! Deine Vivo

  2. Geli Franke

    Liebe Virginia,
    ja das Leben ist ganz anders wenn Kinder da sind, ich weiß nicht wie es bei mir verlaufen wäre wenn die Kinder nicht auf die Welt gekommen wären. Ich denke über Glück in diesem Sinne nicht mehr nach. Ich freue mich und bin glücklich über die Umgebung in der ich seit 5 Jahren wohnen kann, freue mich über Vögel, Blumen und alles was um mich herum in der Natur passiert. Dabei empfinde ich sehr viel Demut gegenüber der Natur und weiß über das kleine Bausteinchen was ich als Mensch darin bin. Aber ich versäume nicht an jedem Tag zu lachen und wenn es über mich selber ist. Trotz aller widrigkeiten die mir das Leben bereitet hat, weiß ich es geht immer weiter, es finden sich Lösungen und mit einer gesunden Portion Humor gehts dann auch viel leichter. Da empfinde ich dann Glück, wenn ich erkenne , daß alles im Leben seinen Sinn macht und hat. Selbst wenn daraus Erkenntnisse wachsen, die dann einiges in Frage stellen. Jetzt empfinde ich aber das Dasein als Oma als etwas sehr schönes – jedes Alter hat seine Geschichten und alles hat seine Zeit.
    In dem Sinne liebe Virginia behalte deinen klaren Blick für die schönen Dinge um dich herum! Deine Geli

    1. Vivo la vita

      Liebe Geli, das hast du sehr schön geschrieben. Jedes Alter hat seine Geschichten – das ist wohl war und wenn du es genau so formulierst, freue ich mich auf die Zukunft. Hoffentlich habe ich dann immer noch die Möglichkeiten alles niederzuschreiben, um einen Verlauf zu betrachten.
      Wir wachsen mit der Zeit und unseren Aufgaben auch wenn wir dabei rein anatomisch immer kleiner werden, jedoch macht uns das zu dem Menschen der wir sind und der geliebt wird.

      Das Alles om Leben einen Sinn macht auch wenn wir ihn in fragestellen, zeichnet am Ende unser Leben aus. Auch möchte ich all mein Glück als dieses bewahren und es so gut es geht als Erinnerung speichern und ich möchte mir so Intensiv als möglich meines Glückes bewusst sein. Den nur diese Momente, auch diese die in meiner Erinnerung leben, machen mich zufrieden … und schenken mir täglich ein Lächeln, auch in schlechten Zeiten.
      Lg Vivo

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