Gedanken über Religion und die Taufe meiner Zwillinge

Hejsan

Viele haben den Eindruck, der Glaube an Gott passe nicht mehr in unsere von Wissenschaft und Technik geprägte Welt. Der Glaube an Gott scheint ein Restbestand und er wird mehr und mehr überflüssig.
Braucht der Mensch noch Religion?
Man glaubt zwar an ein “höheres Wesen”, man lebt aber, als ob es Gott nicht gäbe. Man braucht ihn nicht. Im Gegenteil: Er stört, wenn man ihn zu ernst nimmt. Orientierung, Sinn, Sicherheit sucht man im Erfolg, im guten Einkommen, in besserer Technik, in perfekterer Organisation. Die Grund- stimmung wird materialistisch.

Genau diese Gedanken waren es die ich mir gemacht habe und solche Fragen die mich bewegten, bevor ich mich entschied meine Kinder taufen zu lassen. Ich selbst bin in einer Nicht religiös geprägten Familie aufgewachsen und es hat mich als Kind nie gestört und hat mich auch zu einem guten Menschen mit sozialen Werten gemacht. Dennoch sind mir in meinem Leben immer Menschen aus verschiedenen Religionen begegnetet, welche ich in unbewusst und auf ungewollter Weise sehr bewundert habe. Ich entwickelte mein Bewusstsein über Einstellungen und Wertsetzungen gegenüber Menschen die mich umgeben. Dadurch machte ich mir selbst mehr und mehr Gedanken über den Glauben und die Religion und versuchte mich damit auseinanderzusetzen. Diese Gedanken entstanden unabhängig von all den religiösen Geschehnissen in der Welt, denn hier ging es allein um mich und meine Familie und meine Überzeugung.

Für mich ist es in der heutigen Zeit sehr schwer ein Glauben einzugehen, aber nicht unmöglich, da ich nicht damit aufgewachsen bin und es viel Zeit und Energie braucht sich einem Glauben anzunähern, denke ich viel darüber nach wann, wo und ob ich diesen Schritt gehe, einer Religion anzugehören. Darüber hinaus entschieden wir uns das unsere Kinder einen Glauben mit auf den ihren Lebensweg mitbekommen sollen, um später selbst entscheiden zu können wie sie ihn leben möchten. Ich öffnete Ihnen ein Türchen, dabei lies ich den Schlüssel stecken. Natürlich sollen sie nicht den Schlüssel verlieren und auch nicht ungeduldig in der Türpforte umherspringen. Sie sollen lernen mit diesen Möglichkeiten kluge Entscheidungen zu treffen. Die Religion ist allgegenwärtig und tut viel gutes. Jedoch ist die Religion niemand der ständig nur für seine guten Taten im Rampenlicht stehen möchte.

So unterschiedlich auch die Meinungen von dem Dasein Gottes sind, so verschieden sind die Gottesvorstellungen und die Art und Weise zu glauben. Sie sind so verschieden wie der Bildungsgrad, die völkischen Eigenarten, das kulturelle Milieu und die Anlagen des Menschen. Egal wo wir hingehören, kann der Mensch kein klares Bild von Gott gewinnen, es gibt keine Vorstellung von Gott und deshalb unterscheiden wir zwischen den zahlreichen Religionen. So differenziert die Religionen sind, die Hinordnung auf Gott und der ehrliche menschliche Versuch zu Glauben zeigt die Gemeinsamkeit der Religionen. So bewältigt jeder Mensch sein Leben aus seiner Überzeugung.

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Har det så bra!

Vivo

Schnittmuster: Schnabelinas Kapuzenkleidchen, Hose Ottobre Herbst 4/2015, Turnbeutel Bernina Blog, Fliege oder Schleife eigenes Schnittdesign, Hosenträger eigenes Schnittdesign

Stoffe: Tygverket Stockholm, Ohlsons Tyger Stockholm

verlinkt bei: AfterworksewingSöhne und Kerle, Kiddikram, Meertje, TT-Taschen und Täschchen

2 thoughts on “Gedanken über Religion und die Taufe meiner Zwillinge

  1. Annuschka

    Meine liebste Vivo,
    Es ist schön deine Gedanken zu Gott und den Religionen so klar zu lesen. Wenn denn überhaupt mal Gedanken ins gesprochene Wort geordnet und sinnhaft übergehen können, dann müssen sie auch immer noch erhört werden und wann, Bitteschön, passiert das noch ernsthaft. Ein Gedanke ist gleich ein Wort ist gleich ein Kampf ums Gehör ist gleich ein neuer Gedanke ist gleich eine Antwort ist gleich eine neue Frage ist gleich ein Gespräch mit sich selbst… Obwohl man sich doch eigentlich dem Anderen offenbaren wollte. Und das ist es: eine Offenbarung! Ich bewundere deinen Mut, dich „der Welt“ so klar mitzuteilen. Glaube ist immer etwas persönliches, doch wird es oft zu etwas Übergroßem gemacht, für das es in der Öffentlichkeit nur zwei stark ausgeprägte Parteien gibt: die dafür und die dagegen! Aber wie du schon sagst, Glaube ist nicht an Religionen gebunden, sondern an den Wunsch etwas göttliches zu empfinden: Ein erfülltes Leben- ein tief empfundener Glaube an sich, die Welt und das vibrierende Dazwischen!
    Alles Liebe deine annuschka

    1. Vivo la vita

      Liebe Annuschka, schön das du dich diesem Thema stellst. Und ich mag das vibrierende Dazwischen sehr. Ich glaube der Glaube ist persönlich, wenn man wie ich darüber nachdenkt einen einzugehen, die Entscheidung dazu, aber ich hoffe er ist und wird nicht persönlich wenn man ihn eingegangen ist, denn genau das ist das Schöne, es klar zu sagen und vielleicht denen Menschen öfter zu begegnen die gleichwertig denken. Ich kämpfe nicht um Gehör, aber gelegentlich um Toleranz. Für mich zählt das Gefühl von Gemeinschaft, die ich gelegentlich in meinem Leben vermisse, auch wenn ich an einem ruhigen, stillen Ort verweile und mir meine ganz persönlichen Gedanken mache. Danke und ganz herzliche Grüße

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